Mit Fahrzeugtuning bezeichnet man Veränderungen an Fahrzeugen, zumeist an PKW. Der Begriff Tuning bedeutet im eigentlichen Sinn Feinabstimmung. Firmen, die Fahrzeugtuning anbieten, werden im allgemeinen Sprachgebrauch als Fahrzeugtuner bezeichnet. Beim Fahrzeugtuning unterscheidet man zwischen Motortuning, Fahrwerktuning, Karosserietuning und Innenraumtuning. Meist sind diese Bereiche miteinander verbunden.
Fahrzeugtuning wird immer beliebter, so bilden sich regional oft sogenannte Tuningszenen.



Motortuning

Als Motortuning bezeichnet man in der Regel Maßnahmen, die die Leistung eines Motors erhöhen. Diese reichen vom einfachen Chiptuning bis hin zu einer kompletten Überarbeitung des Motors.



Fahrwerktuning

Als Fahrwerktuning bezeichnet man Veränderungen im Bereich der Federn
und Stoßdämpfer eines Fahrzeuges. Meistens werden hierbei kürzere Federn und stärkere Stoßdämpfer eingesetzt, um die Karosserieneigung bei Kurvenfahrten abzuschwächen. In der Regel wird hierbei auch die Bodenfreiheit des Fahrzeuges verringert, wodurch der Schwerpunkt der Karosserie nach unten verlagert wird. Bei Geländewagen kann durch ein Fahrwerktuning die Bodenfreiheit auch erhöht werden. Ein Tuning des Fahrwerkes ist in grundsätzlich zwei verschiedenen Varianten möglich. Erstere sieht einen Austausch der Fahrwerksfedern bei Verwendung der Serienstoßdämpfer vor, dieser Umbau ist mit geringen Kosten verbunden, aber zieht langfristig die Stoßdämpfer in Mitleidenschaft, anders bei Austausch des Gesamtfahrwerks, dieser Tausch gegen aufeinander abgestimmte Komponenten ist eher zu empfehlen, aber auch preislich in einer ganz anderen Dimension angesiedelt. Bei Komplettfahrwerken gibt es noch weitere Unterscheidungen, z.B. Schraubenfahrwerke, welche sich in der Höhe noch verstellen lassen, bei manchen lässt sich selbst die Härte separat verstellen.
Als Erweiterung hierzu dienen Domstreben zur Verstärkung der Karosserie,
welche durch den geänderten Schwerpunkt stärker verformt wird als üblich. Domstreben verbinden entweder die beiden sogenannten Dome, welche die Stoßdämpfer aufnehmen, oder werden direkt auf den Stoßdämpfern montiert und verbinden diese miteinander. Desweiteren verbessert sich in diesem
Zusammenhang das Kurvenfahrverhalten. Bei den heute immer häufiger
eingesetzten Luftdruckfahrwerken ist eine „Tieferlegung“ wesentlich aufwendiger, aber meist mit einem spezialen elektronischen Bauteil möglich. Bei diesen Pneumatikfahrwerken, auch "air-ride" genannt, werden die Federn durch Luftbalge ersetzt. Dabei kann man die Tieferlegung mittels Variation des
Luftdrucks im Balg einstellen. Dieser Luftdruck wird über Kompressoren
verstellt, der extern (Tankstelle, Garage) sein kann, jedoch aber meist in kleiner Bauform mit im Auto integriert wird. Somit kann man beispielsweise beim Parken das Auto sozusagen auf dem Boden ablegen. Jedoch dient diese Art der Tieferlegung bevorzugt der Optik und weniger dem verbesserten Fahrverhalten. Mittlerweile sind solche Fahrwerke auch mit Gutachten erhältlich. Eine weitere Verbesserungsmöglichkeit bietet nachdem Einbau eines sogenannten Sportfahrwerkes noch die Möglichkeit, die Gummipuffer (z.B. Querlenker, Stabilisator oder Domlager) gegen härtere aus mit Teflon beschichtetem Kunststoff zu ersetzen. Der Einbau dieser Fahrwerkslagerungen
hat zur Folge, dass Lenkbewegungen fast verzögerungsfrei und viel präziser vom Fahrzeug umgesetzt werden können. Das Handling eines Fahrzeuges, das
über ein entsprechend hochwertiges Fahrwerk verfügt und dessen
Fahrwerkslagerungs-Buchsen komplett durch verstärkte Versionen ersetzt worden sind, gleicht dem eines Karts. Zum Fahrwerktuning zählt auch der Einsatz anderer Rad-/Reifenkombinationen. Hier finden in der Regel
Leichtmetallfelgen aus Aluminium, in seltenen Fällen auch Magnesium, mit größerer Breite und größerem Durchmesser Verwendung. Die Reifen weisen oft einen niedrigeren Querschnitt auf und sind ebenfalls breiter als bei den Serienmodellen.



Karosserietuning

Als Karosserietuning bezeichnet man Veränderungen an der
Fahrzeugkarosserie. Diese reichen vom einfachen Anbringen eines Spoilers bis hin zur kompletten Veränderung der Karosserie, die meist durch Anbauteile oder den Austausch von Serienteilen erfolgt. Hierbei unterscheidet man zwischen Maßnahmen, die alleine dem Zweck einer Veränderung des optischen Erscheinungsbildes des Fahrzeugs dienen und solchen, die aufgrund ihrer aerodynamischen Eigenschaften das Fahrverhalten des Fahrzeuges bei höheren Geschwindigkeiten verbessern. Häufige Veränderungspunkte sind heutzutage das Entfernen von Markenemblemen und Typenbezeichnungen, dies geht mittlerweile so weit, dass auch Sicken, Türgriffe und Blinker sowie Zusatzleuchten dem sogenannten „Cleaning“ unterzogen werden. Da ganze
führt dann teilweise so weit, dass man in einen „früher“ handelsüblichen Audi A3 Flügeltüren wie im Lamborghini Countach verbaut. Sicherlich ist dies dann auch der Punkt, an dem man von Tuning X-Treme sprechen kann!



Innenraumtuning

Als Innenraumtuning bezeichnet man Veränderungen im Bereich des Fahrzeuginnenraumes mit veränderten Bauteilen. Oft werden dabei hochwertigere oder ausgefallenere Materialien als vergleichbar beim Serienfahrzeug verbaut. Dabei kann es auch vorkommen, dass Teile hinzugefügt werden. Als eine spezielle Art des Innenraumtunings muss man die Veränderungen durch Multimedia-Geräte, wie zum Beispiel Audioanlagen,
Lautsprecherboxen, DVD-Spieler oder ähnliches sehen. Dies führt in Extremfällen zur völligen Fahruntüchtigkeit des Fahrzeugs.



Weitere Arten des Fahrzeugtunings

Während ein professionelles Fahrzeugtuning meist von Fachleuten in
Fachbetrieben durchgeführt wird, wobei die einzelnen Komponenten
aufeinander abgestimmt sind, gibt es auch so genannte „Hobbytuner“ aus dem
privaten Bereich. Diese verändern ihre Fahrzeuge sowohl außen, als auch im
Innenraum mit Teilen aus dem Fahrzeugzubehörhandel oder mit Teilen aus
anderen Fahrzeugen selbst bzw. beauftragen Kfz-Werkstätten oder auch Autosattler mit den Arbeiten nach ihren Vorstellungen. Das Resultat solcher Maßnahmen kann ansprechend sein, basiert meistens aber sehr auf den Vorlieben des Fahrzeugbesitzers und trifft oft nicht den Geschmack der breiten
Masse. Hierbei sind die Grenzen, ab welchen Veränderungen man von Tuning spricht, nicht klar gesetzt.



Sonderformen

Als spezielle Tuningformen sind so genannte Hot Rods und Lowrider zu erwähnen. Diese Arten des Fahrzeugtunings haben eher kleine Fan-Gemeinden. Bei diesen beiden Formen handelt es sich um tiefgreifende Umbaumaßnahmen im Bereich der Karosserie (Hot Rod) oder des Fahrwerks (Lowrider).